Das europäische Freiwilligenjahr 2011 in der Schweiz

Freiwillig arbeiten klingt nach etwas, was vielleicht nicht jeder auf Anhieb gerne machen möchten. Allerdings kann ein Freiwilligendienst enorm viele Vorteile mit sich bringen und sowohl für den Einzelnen als auch die Gesellschaft von großer Bedeutung sein. In den neunziger Jahren schon wurde der Freiwilligendienst auf europäischer Ebene eingeführt, später haben die Vereinten Nationen das Freiwilligenjahr eingeführt. Dieses Internationale Freiwilligenjahr (IVY) ist jetzt zehn Jahre alt geworden und daher wurde für 2011 das Europäische Freiwilligenjahr ausgerufen. Inhaltlich geht es darum, die Ideen zu feiern, zu präsentieren und dafür zu sorgen, dass solche Programme noch weiter gefördert werden. Auch in der Schweiz spielt der Freiwilligendienst eine wichtige Rolle, weshalb das Land auch gesondert auf diese Form der Arbeit schaut. In diesem Artikel gibt es nähere Informationen dazu.

Das europäische Freiwilligenjahr 2011

Freiwillige Arbeit gibt es natürlich per se schon seit Menschen in Gesellschaften zusammenleben, aber mit dem Freiwilligendienst ist auch ganz konkret ein Förderprogramm gemeint, das diese Form der Arbeit unterstützen soll. Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) wurde 1996 eingeführt und richtet sich vor allem an junge Menschen, die damit zum einen Erfahrungen und Kompetenzen sammeln sollen, aber zum anderen auch einen Dienst an der Gesellschaft leisten können. Entsprechend dient das Förderprogramm vor allem dazu, gemeinnützigen Instituten und Einrichtungen in Europa finanziell unter die Arme zu greifen, damit solche freiwilligen Dienste finanziert werden können.

Der Freiwilligendienst auf europäischer Ebene gehört zum “Jugend in Aktion” Programm und somit auch zu Erasmus+. Insofern ist dieses Programm ebenfalls dazu gedacht, den europäischen Gedanken zu stärken und den Austausch zwischen den Nationen zu fördern. Es gibt sehr konkrete Vorgaben, für wen die Förderung gelten kann. Davon profitieren können Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren, die aus Staaten der Europäischen Union kommen. Darüber hinaus gibt es auch Partnerländer, die ebenfalls mit einbezogen werden. Es gibt unterschiedliche Bereiche, in denen ein Freiwilligenjahr durchgeführt werden kann. Unter anderem in den Segmenten Kultur, Jugend, Umwelt und Soziales.

Europäische UnionIn der Regel beträgt ein Freiwilligenjahr durch die europäische Förderung zwischen zwei und zwölf Monaten. Kürzere Dienste sind auch möglich, sollen dann aber sehr gezielt für Jugendliche gelten, bei denen ein hoher Bedarf für die Förderung besteht. Das können Jugendliche mit geringem Bildungsabschluss sein, ebenso aber auch mit Migrationshintergrund oder aber mit Behinderungen. Der besondere Clou des europäischen Freiwilligenjahres besteht natürlich darin, dass auch im Ausland Dienste angetreten werden können, die für Jugendliche von besonderer Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang gilt es dann auch, die entsprechende Landessprache zu erlernen.

Das Förderprogramm wurde 1996 eingeführt und feiert somit fünfzehn Jahre des Bestehens. Auf internationaler Ebene gibt es zwar auch schon Förderprogramme und Ideen seit den siebziger Jahren, doch 2001 wurde dann auch das Internationale Freiwilligenjahr (IVY) eingeführt, das somit jetzt zehn Jahre besteht. In diesem Zuge wurde das Europäische Freiwilligenjahr 2011 ausgerufen, um die Idee näher zu beleuchten und zu schauen, welche Maßnahmen in den letzten Jahren wirklich wirksam gewesen sind.

Das Freiwilligenjahr 2011 in der Schweiz

Natürlich gibt es auch in der Schweiz einen Freiwilligendienst. Und anlässlich des Freiwilligenjahr 2011 wurde auch in der Schweiz noch einmal ein genauer Blick auf diese Form der Arbeit geworfen. Auch wenn die Schweiz nicht Mitglied der Europäischen Union ist, so gibt es natürlich viele Übereinstimmungen. Die betreffen in den Grundzügen auch den Freiwilligendienst. Die Ziele der EU werden ebenso in der Schweiz angestrebt. Dazu gehört, dass möglichst günstige Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement geschaffen werden. Aber auch die generelle Anerkennung von freiwilligem Engagement. Diesbezüglich sollen Organisationen für Freiwilligendienste gestärkt sowie deren Qualität verbessert werden. Generell gilt es auch dafür zu sensibilisieren, warum Freiwilligendienste eine so wichtige Bedeutung haben und warum sie sinnstiftend für Werte sein können.

Im Jahr des freiwilligen Engagements 2011 hat die Schweiz auch zusätzlich noch nationale Ziele ausgerufen. Dazu gehört, dass Freiwilligenarbeit und deren Bedeutung für die Gesellschaft sichtbar gemacht werden soll. Außerdem gilt es freiwillige Dienste noch stärker anzuerkennen. Diese Ziele müssen in der Schweiz mit der Zivilgesellschaft umgesetzt werden, ebenso aber auch mit Non-Profit-Organisationen. Außerdem gilt es mit Medienschaffenden zusammenzuarbeiten, sowie den Entscheidungsträgern in den Gemeinden, Kantonen und dem Bund. Es gibt verschiedene Träger in der Schweiz, die viel für die Freiwilligendienste tun. Darunter das Schweizerische Rote Kreuz, WWF Schweiz oder auch die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft.

Politische Forderungen zum Freiwilligenjahr

In der Schweiz wurde auch zusätzlich noch eine politische Kampagne gestartet, um im Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 für eine Optimierung solcher Engagements zu sorgen. Dafür wurde zudem eine eigene Webseite freiwilligenjahr2011.ch ins Leben gerufen. Die Idee der Kampagne, hinter der eine Trägerschaft steht, die sich extra zu diesem Zweck gebildet hat, besteht darin, die gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligendienste sichtbar zu machen. Dafür waren zum einen Aktionen geplant, zum anderen wurden Informationen ausgegeben. Unter dem Motto “engagiert.freiwillig” können Freiwilligenorganisationen ebenfalls mithelfen, diese Forderungen zu unterstützen.

Warum überhaupt freiwillige Arbeit?

europäische Freiwilligenjahr 2011 Für viele dürfte Arbeit per se etwas sein, was sie nicht gerne tun. Dabei hat der Begriff Arbeit ohnehin eine mehrfache Bedeutung. Zum einen wird damit ein entlohnter Beruf bezeichnet, was für viele durchaus eher nur eine Notwendigkeit ist. Ferner kann natürlich auch jede Tätigkeit an sich als Arbeit bezeichnet werden. Die Idee hinter den Freiwilligendiensten, die auch international gefördert werden, besteht darin, dass es sich eben nicht um Jobs handelt, in denen der Fokus auf dem Geldverdienen liegt und eine langfristige Beschäftigung besteht. Es geht eher um kurzfristige Engagements, die vor allem für junge Leute gedacht sind.

Generell werden freiwillige Dienste auch weniger in Wirtschaftsunternehmen durchgeführt und dafür mehr in gemeinnützigen Einrichtungen. Das können Krankenhäuser sein, Altenheime, Jugendhäuser und vieles mehr. Die Idee ist, dass junge Menschen Erfahrungen sammeln können, natürlich auch gegen Entlohnung für die Tätigkeiten. Diese Erfahrungen sind wichtig für die Bildung des Charakters und auch für die Ausbildung eigener Interessen. Gerade junge Leute habe oftmals Schwierigkeiten damit, überhaupt für sich einen Weg und Ziele zu formulieren.

Freiwilligendienste können dabei helfen, eigene Interessen zu entdecken, um diese dann auch langfristig zu verfolgen.

Gleichzeitig sollen aber auch Kompetenzen erworben werden, die auch im nachfolgenden Berufsleben von großer Bedeutung sein können. Aber es wird auch immer wieder die gesellschaftliche Bedeutung von freiwilligen Arbeiten hervorgehoben, da eben nicht jeder Dienst auch gleichzeitig als Beruf vorhanden ist. Das kann natürlich in der Idee schon bei ganz einfachen Tätigkeiten wie der Nachbarschaftshilfe anfangen. Eine funktionierende Gesellschaft ist auf das Engagement ihrer Mitglieder angewiesen und gerade in den letzten Jahren sind solche Werte durchaus auch schwieriger zu vermitteln gewesen. Umso wichtiger, dass schon junge Menschen Erfahrungen in solchen Diensten machen und den Wert für das soziale Miteinander erkennen.

Fazit zum Freiwilligenjahr 2011 in der Schweiz

Freiwillige Arbeit ist für eine Gesellschaft unerlässlich, denn es kann gar nicht genügend und spezifische Dienstleistungen geben, um alle notwendigen Arbeiten abzudecken. Sowohl auf der Ebene der Europäischen Union als auch national in der Schweiz werden Freiwilligendienste gefördert. Dafür wurde jetzt auch das Freiwilligenjahr 2011 ausgerufen, um noch einmal die Bedeutung dieser Förderungen zu unterstreichen und auch um Bestandsaufnahmen zu machen, wie gut das System hinsichtlich dieser Dienste funktioniert.

Es zeigt sich, dass nach wie vor großer Bedarf darin besteht, die Bedeutung freiwilliger Arbeit zu fördern und sichtbar zu machen. Das ist nicht alleine nur eine finanzielle Aufgabe. Die Förderprogramme richten sich vor allem an junge Leute, die damit auch Europa kennenlernen und zudem wichtige Kompetenzen erlernen und Erfahrungen sammeln können.

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